50 Jahre Jubiläum als Kirchenmusiker in der Kirchgemeinde St.Gallen-Tablat
Freude am stets wiederkehrenden Klang, am Spielen und Bewegen und am gemeinsamen Musizieren
Im November 2016 sind es 50 Jahre her, seitdem Marcel Schmid sein Amt als Organist der Evangelischen Kirche Heiligkreuz angetreten hat. Zu seinen Aufgaben gehörten damals das Spiel im Sonn- und Fest-tagsgottesdienst, im Sonntags-Frühgottesdienst sowie im Jugendgottesdienst, damals noch «Kinderlehre» genannt.
Der junge Organist Marcel Schmid war gut ausgerüstet. Er hatte an der Musikakademie Zürich das Orgel-Lehrdiplom und das Orgel-Konzertdiplom – beide mit Auszeichnung – erworben und sein Studium an der Musikhochschule Wien bei Prof. Anton Heiller ergänzt. Danach stellte er sein Können auch international unter Beweis und holte sich Preise am Orgelconcours Brügge und am Musikwettbewerb Genf.
Während er nun eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland entfaltete, galt sein eigentliches Bemühen dem Musizieren in «seiner» Heiligkreuzkirche. Früh erkannte er, dass die damalige Orgel aus dem Jahre 1913 nicht mehr modernen Anforderungen entsprach. Nach gründlicher Abklärung mit allen Zuständigen wurde ein zeitgemässes Orgelwerk entworfen und schliesslich von der Orgelfirma Mathis Näfels erstellt.
Auf der neuen Orgel spielte nun Hausorganist Schmid ein vielfältiges Orgelrepertoire, sowohl im Gottesdienst wie im Konzert, von den alten Meistern wie Frescobaldi, Couperin, Buxtehude bis hin zu den grossen romantischen Werken von Franck und Reger und einzelnen modernen Kompositionen. Den Schwerpunkt seines Schaffens aber bildete das Orgelwerk von Johann Sebastian Bach.
Überdies leitete Marcel Schmid den «Tablater Konzertchor», mit dem er u.a. Bachs Passionen, das Brahms-Requiem und das Te Deum von Arvo Pärt aufführte. Mit dem später gegründeten „BachCollegium»er mit Vorliebe eigene Kompositionen. Besondere Erwähnung verdient die «Johannes-Passion», die anlässlich der 100-Jahre-Feier der Heiligkreuzkirche uraufgeführt wurde. Marcel Schmid, der seine Leidenschaft fürs Komponieren spät, d.h. als Musikdozent der Pädagogischen Hochschule entdeckt hat, freut sich immer wieder, etwas Neues aus seiner «Musik-Werkstatt» darzubieten. So werden im festlichen Jubiläumskonzert nebst dem Te Deum von Haydn zwei seiner neueren Werke uraufgeführt: Die Toccata für zwei Orgeln und der 85. Psalm für Chor, Solisten und Orchester.