Das BachCollegium St. Gallen musiziert in seiner ABENDMUSIK vom kommenden Sonntag Texte und Werke aus dem 17. Jahrhundert zum Thema Leben und Tod. Auf dem Programm stehen zwei- bis achtstimmige Vertonungen von Heinrich SchützW, Johann PachelbelW, Samuel ScheidtW und Johann Hermann ScheinW, in denen das Verhältnis von Wort und Musik höchst kunstvoll ausgestaltet ist.
Pfrn. Kathrin Bolt wird den klassischen Vokalwerken aktuelle Gedanken aus unserer Zeit gegenüberstellen und aus Werken von Marie Luise KaschnitzW, Hugo LoetscherW, Fulbert SteffenskyW und Joachim Dachsel lesen.

Annelise Bolt, Sopran
Doris Litscher, Sopran
Peter Walser, Bass
Amadeus Bärtsch, Bass
Pfrn. Kathrin Bolt, Textregie
BachCollegium St. Gallen
Marcel Schmid, Leitung
Sonntag, 6. November 2011 17 Uhr
Evangelisch-Reformierte Kirche Heiligkreuz
Eintritt frei. Kollekte am Ausgang.
Programm
Heinrich Schütz
ES IST ERSCHIENEN DIE HEILSAME GNADE GOTTES für 5-stimmigen Chor
Marie Luise Kaschnitz
„Leben nach dem Tod“
Samuel Scheidt
RICHTE MICH GOTT für 8-stimmigen Doppelchor
Heinrich Schütz
ERHÖRE MICH WENN ICH RUFE Duett für 2 Soprane
ICH BEUGE MEINE KNIE Duett für 2 Bässe
Mascha Kaleko
„Elegie für Steven“
Johann Pachelbel
ARIA SEBALDINA Orgel
Hugo Lötscher
„Aus: War meine Zeit meine Zeit?“
Johann H. Schein
LEHRE UNS BEDENKEN für 5-stimmigen Chor
Heinrich Schütz
FÜRCHTE DICH NICHT Duett für 2 Bässe
DER HERR IST GROSS Duett für 2 Soprane
Fulbert Steffensky
„Der Tod bleibt ein erbarmungsloser Zerstörer“
Johann Pachelbel
SINGET DEM HERRN EIN NEUES LIED für 8-stimmigen Doppelchor
Joachim Dachsel
„Befreien“
Heinrich Schütz
ES IST ERSCHIENEN DIE HEILSAME GNADE GOTTES für 5-stimmigen Chor
Lieber Marcel
liebe Chormitglieder
der heutige Konzertabend hat uns völlig begeistert, sowohl von der Musik und der Qualität der Darbietung her, aber auch von den Texten, die inhaltlich sehr an(auf)regend waren und die Frau Bolt so intensiv vorgetragen hat.
Ein grosses Komplement und Dankeschön!
Paul und Monika Geiger, Rosengartenstrasse 12, 9300 Wittenbach
Liebe Monika, lieber Peter, liebe Nachbarn,
für dieses schöne Kompliment danke ich Euch im Namen des Chores herzlich!
Mit lieben Grüssen
Marcel Schmid
Einen herzlichen Gruss nach St. Gallen an das BachCollegium!
„Singet dem Herrn ein neues Lied“ – so habt Ihr es gestern Abend in der schönen Heiligkreuzkirche erschallen lassen – aus voller Kehle, beschwingt und seelenvoll – und so haben wir es in galaktischer Ferne mitgehört. Einfach toll! Spürbare Begeisterung und Teilnahme, genauso wie damals bei der Erstaufführung vor 307 Jahren in der Sebaldius-Kirche Nürnberg.
Haben wir auf unserem schmiedeisernen Fernrohr recht gesehen? Habt Ihr da nicht einige Weiber mitsingen lassen? Schöne Sitten heutzutage! Zu unseren Zeiten durfte nur im Männerkreise gesungen werden, von edlen Frauen haben wir bloss geträumt. Würde sich lohnen, mal wieder bei Euch vorbei zu schauen.
Bravo übrigens, dass Ihr auch ein Manuskript von Kollege Scheidt, dem alten Knacker, ausgegraben habt! Seine Besetzung ist zwar urkomisch, meine ich, links die Lichtgestalten mit flattrig-hellen Zungen, rechts Dunkelmänner mitsamt kurligen Basstimmen auf tiefstem Niveau! Haben vor 270 Jahren schon die Augen gerieben, obwohl der Rumpelstiefel ganz hübsch klang.
Ja und dann filterten wir aus dem irdischen Schalltrichter ein frommes Stück von Heinrich Sagittarius heraus, leider nur 5stimmig, aber sehr schön und mit menschlichem Gefühl gesungen. Schütz – mein Vorbild – immer beflissen, dem Wort die passende Melodie beizufügen! Noch hierzulande ein löbelicher Mann und Streiter!
Eure Tüchtigsten haben sich übrigens prächtig in seinen heiklen Concerten duelliert.
Schön musiziert kam sodann Scheins „Lehre“ herüber. Euer „Rühmen und Fröhlich sein“ vibrierte durch unsere alten Knochen ebenso wie die „weltlichen Lüste“. Hat uns total an Eure verdammt schöne Welt erinnert, uff!
Ganz Ohr vernahmen wir die sorgfältig ausgewählten Texte der Frau Pastorin! Die kennt sich ja bei uns ganz gut aus! Und dann habe ich gerne einmal wieder meine Aria mit Eurem emsigen Organisten gehört.
Also, Eure Abendmusik hat unsere einsame Galaxie mit viel Klang und Betrieb erfüllt, dafür danken wir herzlich!
Es grüsst Euch hochachtungsvollst
Johann Pachelbel, anno 1695-1706 Organist zu St. Sebaldius Nürnberg, derzeit im Jenseits